Wie finde ich einen guten Vermögensberater / Anlageberater?

„Über Geld spricht man nicht“, diese Redewendung kennt fast jeder. Aber das ist natürlich eine völlig falsche Einstellung. Die entscheidende Frage sollte vielmehr lauten: "Mit wem spricht man über Geld?" Oder anders ausgedrückt: Wie finde ich einen Finanzberater, der meine Interessen vertritt?

Ein Großteil der Finanzvermittler in Deutschland ist im Auftrag der Produktgeber unterwegs: Der Bankberater verkauft den Fonds seines Instituts genauso wie der Versicherungsagent die Policen seines Hauses.

Nur freie Berater haben die Möglichkeit, die für Sie optimalen Anlagelösungen auszuwählen.

Im ersten Schritt sollten Sie nach einem von Produktgebern unabhängigen Berater Ausschau halten. Nur freie Berater haben die Möglichkeit, die für Sie optimalen Anlagelösungen auszuwählen. Zudem sollte eine Finanzberatung umfassend sein und Ihre gesamte Vermögenssituation berücksichtigen.

Gute Vermögensberater sind in der Regel optimal ausgebildet und verfügen über ausreichend Berufserfahrung. So können Sie sich zum Beispiel über die Ausbildung oder die nötige Berufserfahrung Ihres Finanzberaters im Vorfeld auf dessen Homepage informieren. Sie können bei der ersten Kontaktaufnahme auch direkt nach seiner Berufserfahrung oder seinen Kompetenzen fragen.

Darüber hinaus sollte sich der Berater mit allgemeinen Finanz- und Wirtschaftsthemen ausreichend auskennen. Nur wer sich wirklich für den Finanzmarkt interessiert, kann den Gesamtzusammenhang verstehen und den Kunden eine ehrliche Aufklärung zukommen lassen.

Ein guter Berater ermittelt Erfahrungen und Risikoneigung bei der Geldanlage. Ebenfalls prüft er ob Ertragserwartungen und Risikotoleranz zusammenpassen.

Honorar besser als Provision?

Kunden haben die Möglichkeit, verschiedene Arten von Finanzberatung in Anspruch zu nehmen. Gute Berater bieten Ihnen Beratung auf Honorarbasis an. Dies bedeutet, dass sie unabhängig von den abgeschlossenen Verträgen für ihre Beratung ein Honorar erhalten. Ein guter Berater kostet zwischen 120 und 180 Euro pro Stunde. Es können aber auch Pauschalen vereinbart werden (z.B. bei laufender Betreuung der Finanzen). Die Beratung auf Honorarbasis kann sich jedoch lohnen, da der Berater völlig unabhängig von Provisionen die optimalen Lösungen empfehlen kann.

Arbeitet ein Finanzberater nur auf Provisionsbasis (scheinbar kostenlos), können Kunden schnell in die sogenannte „Provisionsfalle“ tappen. In diesem Fall vermittelt der Berater nicht das bestmögliche Produkt für den Kunden, sondern das, mit dem er am meisten Provision erzielt. Lassen Sie sich von dem Berater genau aufschlüsseln, welche Beträge wirklich in die Anlage fließen und welche Beträge für Provisionen, Bearbeitungsgebühren oder etwa für Kickbacks abgehen.

Aber mein Bankberater arbeitet doch kostenlos!

Wenn Sie bei einer Bank 50.000 Euro z.B. in Aktienfonds investieren, dann sind bei einem (durchaus üblichen) Ausgabeaufschlag von fünf Prozent schon 2.500 Euro weg.

Die Kosten bei Abschluss einer Kapitallebensversicherung oder sonstiger Versicherungsprodukte für die Altersvorsorge sind ähnlich hoch – oder sogar noch höher.

Davon können Sie sich, selbst bei einem Stundensatz von 250 Euro, zehn Stunden lang beraten lassen. Die Beispielrechnung zeigt, dass Sie sich mit der Honorarberatung im Vergleich zur provisionsbasierten Beratung in vielen Fällen deutlich besserstellen können.

Ab welchem Betrag lohnt sich Honoraberatung?

Ab welcher Anlagesumme sich eine Honorarberatung auszahlt, lässt sich exakt schwer beziffern. Bei Einmalbeträgen unter 10.000 Euro dürfte die Honorarberatung in der Regel zu teuer sein. Interessant wird das Ganze erst ab Summen von 20.000 bis 30.000 Euro.

Objektive Berater bieten Ihnen die Vergütungsform an, die am ehesten geeignet ist, die Erfüllung Ihrer Interessen zu gewährleisten. Sie geben Ihre Empfehlungen auf der Basis von sachlichen Erkenntnissen und treffen Ihre Urteile mit Fachkenntnis und frei von Vergütungsinteressen.

Worauf beim Erstgespräch zu achten ist?

Vereinbaren Sie vor der eigentlichen Beratung stets ein Erstgespräch mit dem potenziellen Finanzberater (man kann es auch Kennenlerngespräch nennen). Dieses sollte auf jeden Fall kostenlos sein. In einem solchen Gespräch stellt sich meist recht schnell heraus, ob die Chemie zwischen Ihnen und dem Berater stimmt.

Klären Sie im Erstgespräch auch den konkreten Beratungsbedarf ab und lassen Sie sich darauf basierend einen Kostenvoranschlag geben.

Achten Sie darauf das Ihr Berater einen uneingeschränkten Zugang zu sämtlichen Finanzinstrumenten hat und unter eine Banklizenz (KWG-Lizenz) agiert. Somit ist sichergestellt, dass sämtliche Anlageinstrumente (Aktien, Anleihen, Fonds, ETF, etc.) genutzt werden können und der Berater durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beaufsichtigt wird.

Es existieren auch Finanzvermittler, die keine KWG-Lizenz brauchen. Sie unterliegen der Gewerbeordnung. Diese können ausschließlich Fondslösungen anbieten!

Fazit

Wer eine Finanzberatung in Anspruch nimmt, muss mit Kosten rechnen. "Kostenlose" Beratung gibt es nicht. Ob über Provisionen oder Honorare - auf die eine oder andere Weise wird die Beratung bezahlt werden müssen.

Welchen Beratertyp Sie wählen, ist auch eine Frage des Anlageproblems. Bei einfachen Entscheidungen über kleinere Summen lohnt sich eine Honorarberatung in den meisten Fällen nicht. Geht es um große Summen und/oder langfristige Verträge können die Provisionskosten schnell die Honorare übersteigen, die bei einem Honorarberater fällig werden.

Am einfachsten ist es, Sie suchen sich einen Berater welcher beide Modelle anbieten kann und besprechen vor der eigentlichen Beratung Ihre konkreten Erwartungen. Ein ehrlicher Berater wird mit Ihnen das Für und Wider abwägen und mit Ihnen gemeinsam die für Sie optimale Betreuungsform erarbeiten.

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